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Erpressungsversuche und Fake-Rechnungen: Das Geschäft mit der Scham

Pressemitteilung vom
Anlässlich des Safer Internet Days am 06. Februar deckt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) die Maschen auf.
vermummte Person sitzt vor einem Laptop

Fast jeder Erwachsene hat schon einmal einen Porno geschaut und auch bei Jugendlichen gehört Pornografie zur Lebensrealität. Betrüger haben das schambehaftete Thema längst für sich entdeckt. Anlässlich des Safer Internet Days am 06. Februar deckt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) die Maschen auf.

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Sie sind geschmacklos, schockierend, aber meistens haltlos: anonyme Erpressungsversuche per E-Mail, in denen Bitcoins gefordert werden. Unbekannte behaupten unter anderem, die Webcam der Empfänger gehackt und sie bei "sexuellen Handlungen an sich selbst" gefilmt zu haben. Diese sollen eine gewisse Summe in der Digitalwährung Bitcoin überweisen oder das Video werde veröffentlicht. Um den Druck zu erhöhen, können die Mails auch persönliche Daten wie Handynummer, Postanschrift oder Bankverbindung enthalten. „Solche Methoden sind schon länger von anderen Spam-Mails bekannt. Die Daten stammen in der Regel aus geknackten Datenbanken oder den Käufen von Datensätzen und haben nichts mit den Behauptungen in den E-Mails zu tun“, so Katrin Rieger, Leiterin des Referats Verbraucherbildung der VZSH und Mitglied des Netzwerks Medienkompetenz Schleswig-Holstein.

So reagieren Betroffene richtig

Enthalten die Erpresser-Mails die korrekte Kontonummer, sollten Empfänger die Abbuchungen ihres Bankkontos kontrollieren. Enthält eine E-Mail ein Passwort, das tatsächlich verwendet wird, sollten sie es für den betroffenen Zugang schnellstmöglich ändern.

„Wer eine derartige E-Mail erhält, sollte keinesfalls auf die Forderungen eingehen, keine Anhänge öffnen oder antworten“, empfiehlt Rieger. Stattdessen sollten Betroffene Anzeige bei der Polizei erstatten, denn Erpressung ist eine Straftat. Über die Internet-Wache der Landespolizei Schleswig-Holstein können Betroffene online Anzeige erstatten. „Zwar ist die Chance gering, die tatsächlichen Absender dingfest zu machen. Doch nur mit Anzeigen erscheint dieses Problem in der Kriminalstatistik und kann von den Ermittlungsbehörden ernsthaft verfolgt werden“, so Rieger.

Der richtige Umgang mit Pornografie – Das Netzwerk Medienkompetenz SH lädt ein

Aufgrund des Konsumverhaltens Jugendlicher sind Beschäftigte in der Jugendhilfe und Medienpädagogik heute stärker gefordert, sich mit ihrer eigenen Haltung zu Pornografie auseinanderzusetzen. Zum Safer Internet Day 2024 hat das Netzwerk Medienkompetenz Madita Oeming zu einem Public Podcast zu Pornografie aus medienpädagogischer Sicht eingeladen. Die bundesweit bekannte Autorin und Pornoaktivistin fordert Pornokompetenz und bietet einen Pornoführerschein an. Auf der Podcast-Bühne und im lockeren Gespräch danach geht es um Mythen, Ängste, Scham sowie Chancen einer lebensweltorientierten Medienbildung, die das Thema Pornografie nicht ausklammert. Die Veranstaltung findet am 07. Februar 2024, 18:30 Uhr, im InnoPier Kiel, Martensdamm 6, statt und richtet sich an pädagogische Fachkräfte.

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