Ob auf der Suche nach Schnäppchen, einem Last-Minute-Geschenk oder einem neuen Büro-Outfit – viele Menschen shoppen online. Immer wieder melden sich nun jedoch Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH), die Probleme bei dem Rückversand minderwertiger Waren haben. Manche Online-Shops verlangen nämlich die Rücksendung an den Hersteller. Sitzt dieser jedoch in Asien, ist eine Retoure oft mit hohen Kosten verbunden.
Immer wieder beschweren sich Verbraucher über Retouren nach Fernost. Vor allem bei Kleidung, Elektrogeräten oder kleineren Spielzeugen übersteigen die Kosten für die Rücksendung schnell den eigentlichen Produktpreis. Dies ist auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich: Die Website des Ladens ist in diesen Fällen ausschließlich in deutscher Sprache gehalten, die Domain des Shops endet deutschlandspezifisch mit „.de“ und das Impressum lässt ebenfalls auf ein heimisches Unternehmen schließen. „Für viele sind dies entscheidende Kriterien, um ein Produkt über den jeweiligen Shop zu bestellen“, so Kerstin Heidt, Rechtsexpertin der VZSH.
Die Überraschung kommt, wenn die Ware defekt ist. Denn möchten Verbraucher von ihrem Gewährleistungsanspruch Gebrauch machen, werden sie vom Verkäufer aufgefordert, die Artikel auf eigene Kosten nach China zurückzusenden. Auch wenn die Ware gar nicht beim Käufer ankommt, ist es schwer sein Recht als Verbraucher geltend zu machen.
Hohe Kosten und andere erschwerende Umstände
Generell muss jeder Händler in seinem Impressum seine Adresse und weitere Kontaktdaten nennen. Verbraucher haben damit die Möglichkeit, zu prüfen, wo der Händler sitzt und können darüber ebenfalls einschätzen, wie lange eine Lieferung dauern kann. Doch Vorsicht: „Beim Kauf von Waren im Internet ist es manchmal schwierig einzuschätzen, ob es sich um seriöse Shops handelt, die ihre Kundenversprechen ernst nehmen. Teilweise zeigt sich dies erst, nachdem ein Problem aufgetreten ist“, erklärt Heidt. „Dann ist es meist zu spät und der Verbraucher sieht das Geld nicht wieder.“ Kommt es zu Problemen bei der Vertragsabwicklung – ist die Bestellung defekt, kommt unvollständig oder gar nicht beim Käufer an – kann eine gerichtliche Durchsetzung der eigenen Rechte schwierig werden.
Probleme vorbeugen – unseriöse Anbieter erkennen
Doch wie unseriöse Anbieter erkennen, die ihre Herkunft verschleiern? „Recherchieren Sie bei Ihnen unbekannten Shops vorab im Internet, ob andere Verbraucher in der Vergangenheit mit diesem Shop Probleme hatten“, so Heidt. Um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben empfiehlt die Rechtsexpertin der VZSH: „Verbraucher sollten zudem niemals in Vorkasse treten. Ist der Shop unbekannt und besteht der Online-Händler auf die Zahlung per Vorkasse, sollte dies ein Ausschlusskriterium für den Kauf im Online-Shop sein.“
Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale zudem ein kostenloses Tool, um Online-Shops einschätzen zu können. Durch die Eingabe der Shop-URL prüft das Tool technische Merkmale, die auf Fakeshops hinweisen können und zeigt bereits vorhandene Bewertungen bekannter Verbraucherportalen auf.