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Wann laufen Wärmepumpen im Altbau optimal?

Pressemitteilung vom
Was es beim Einbau einer Wärmepumpe im Altbau zu beachten gibt, zeigt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH).
Eine Wärmepumpe an der aüßeren Hauswand im Garten
Off

Die Wärmepumpe wird zukünftig in Deutschland eine tragende Rolle bei der Beheizung von Wohngebäuden spielen. Die Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz hat zu einer großen Verunsicherung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern geführt. Dabei kann sie nicht nur im Neubau als nachhaltige Heizmethode Verwendung finden, auch in Bestandsgebäude kann sie effizient betrieben werden. Was es hierbei zu beachten gibt, zeigt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH).

Wärmepumpen können in den meisten Bestandsgebäuden technisch und wirtschaftlich effizient betrieben werden. Außerdem liegen die Investitionskosten momentan noch deutlich über denen der fossilen Klassiker. Unschlagbar ist jedoch ihre Effizienz, weil die Wärmepumpe das einzige Heizsystem ist, das aus einer Kilowattstunde zugeführter Energie (Strom) zweieinhalb bis viereinhalb (bei Neubauten auch mehr) Kilowattstunden Wärme bereitstellen kann, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Im Vergleich zu konventionellen Gas- oder Ölheizungen reagieren Wärmepumpen sensibler auf Planungs- und Ausführungsfehler.

Was muss vor dem Einbau beachten werden? 

Wärmepumpen gewinnen ihre Wärme aus der Umwelt, also aus der Luft, aus dem Boden oder aus dem Grundwasser. Diese Wärmequellen sind kostenlos. Dazu sind Wärmepumpen Niedrigtemperaturheizungen, die die Heizflächen im Haus nur auf 35 bis 55 Grad Celsius erwärmen. Das spart Energie, funktioniert aber nur mit größeren Heizflächen. Heizkörper in Altbauten sind oftmals überdimensioniert, sodass oft nur ein Austausch einzelner Heizkörper nötig ist. Wurden Gebäude bereits nachträglich mit Dämmung und neuen Fenstern versehen, benötigen die Heizflächen geringere Vorlauftemperaturen. Das macht die Verwendung einer Wärmepumpe wirtschaftlicher und effizienter.

Praxistest zur ersten Orientierung

An einem kalten Wintertag wird die Vorlauftemperatur der vorhandenen Heizung auf 55 Grad begrenzt und alle Heizkörperthermostate auf „3“ gestellt. Wird es dann in allen Räumen warm, ist die Nutzung einer Wärmepumpe mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne weitere Maßnahmen möglich. Bleiben einzelne Räume kalt, reicht vermutlich der Ersatz der Heizkörper durch größere Exemplare aus, um eine Wärmepumpe nutzen zu können. Bleibt es in allen Räumen zu kühl, ist ein wirtschaftlicher Wärmepumpenbetrieb ohne zusätzliche Dämmung an der Gebäudehülle unwahrscheinlich.

Wie wichtig ist die Jahresarbeitszahl?

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) beschreibt die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie bemisst das Verhältnis des benötigten Stroms zur erzeugten Wärme. Eine JAZ von 3 bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom im Jahresdurchschnitt drei Kilowattstunden Wärme erzeugt werden können. Die Verbraucherzentrale empfiehlt erst dann die Nutzung einer Wärmepumpe im Altbau, wenn mindestens eine JAZ von 3 erreicht wird.

Was kostet das Ganze?

In den letzten fünf Jahren sind die Investitionskosten für Wärmepumpen deutlich stärker gestiegen als die mittlere Inflation. Neben den üblichen Faktoren wie Lohn- und Materialpreisentwicklung sind Mitnahmeeffekte aufgrund der Förderprogramme und damit verbundene Gewinnsteigerungen bei Herstellern und Installateuren mögliche Gründe. Aktuell liegen die Gesamtkosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die am häufigsten zum Einsatz kommt, zwischen 25.000 und 45.000 Euro. Die aktuellen Förderbedingungen sehen einen Zuschuss zwischen 30 und 70 Prozent für eine maximale Investitionssumme von 30.000 € vor. Dies entspricht einem Wert zwischen 9.000 und 21.000 €.

Einen aktuellen Vergleich zu unterschiedlichen Wärmepumpen finden Interessierte in der aktuellen August-Ausgabe der Stiftung Warentest.

Energieberatung unterstützt

Diese Preisspanne macht es notwendig, mehrere Angebote einzuholen und die Auswahl des Installationsbetriebs sowohl von den Gesamtkosten als auch von seinen Referenzen abhängig zu machen. Die Energieberater der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein unterstützen Verbraucher sowohl bei der Bewertung von Angeboten, als auch bei Fragen zur Eignung eines Altbaugebäudes für eine Wärmepumpe, zur Heizungsoptimierung sowie zu potenziellen Fördermitteln. Termine für eine kostenfreie Beratung in unseren Standorten können unter der 0431-590 9940 oder 0800-809 802 400 vereinbart werden. Kostenfreie Online-Vorträge zum Thema Energiesparen können auf der Homepage der Verbraucherzentrale gebucht werden: www.verbraucherzentrale.sh/veranstaltungen 

Über die Energieberatung der Verbraucherzentrale

Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte interessenneutrale Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher mit derzeit rund 1.000 Energieberatern und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Jedes Jahr werden mehr als 270.000 Haushalte zu verschiedenen Energiethemen unabhängig und neutral beraten, etwa zum Energiesparen, Wärmedämmung, moderner Heiztechnik und erneuerbaren Energien. Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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