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Hitzespitzen vermeiden: Sommerlicher Wärmeschutz bei Gebäuden

Pressemitteilung vom
Carina Vogel, Expertin der Energieberatung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH), gibt Tipps zur Hitze-Vorsorge für Eigenheime und Mietwohnungen.
Eine Frau sitzt vor ihrem Sofa und fächert sich mit einem Fächer Luft ins Gesicht.
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Kühlen Wohnräumen kommt in Zeiten klimatischer Veränderungen eine immer höhere Bedeutung zu. Wetterextreme treten auch bei uns im Norden häufiger auf und sommerliche Temperaturen über 35 Grad Celsius lassen Innenräume überhitzen. Ein vorausschauender Wärmeschutz kann hier Abhilfe schaffen und ist besser als Klimaanlagen, die viel Strom verbrauchen. Carina Vogel, Expertin der Energieberatung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH), gibt Tipps zur Vorsorge für Eigenheime und Mietwohnungen.

Dachgeschoss: Sonnenschutz bei Dachfenstern und nachträgliche Wärmedämmung der Dachschrägen

Besonders heiß wird es in vielen Dachgeschossen. Ursachen sind viel direkte Sonneneinstrahlung und Mängel beim Wärmeschutz. Mit geeigneten Sonnenschutzmaßnahmen und einer nachträglichen Dämmung der Dachschrägen kann Überhitzung vermieden werden.

Für den sommerlichen Wärmeschutz im Dachgeschoss ist wichtig, dass die Dachkonstruktion wärmegedämmt und luftdicht ist. Denn Dachziegel können sich im Sommer auf bis zu 80 Grad Celsius aufheizen. Häufig existieren hier jedoch Mängel, sogar bei Dachschrägen, die schon gedämmt sind. Typisch sind etwa nicht abgedichtete Fugen oder undichte Rohr- und Kabeldurchführungen. Beides kann bereits Ursache für zu hohe Temperaturen im Dachgeschoss sein.

Auch die Auswahl des verwendeten Dämmstoffs und die Dicke der Dämmschicht haben einen Einfluss. Um im Sommer eine Überwärmung von Dachräumen zu verhindern, ist eine starke Dämmwirkung die wichtigste Eigenschaft. Günstig ist außerdem ein flexibles Material, das sich an Unebenheiten gut anpasst. Außerdem führen Dämmmaterialien mit hoher Wärmespeicherfähigkeit zu einer langsameren Erwärmung der Innenräume.

Bei Dachfenstern sind Vorrichtungen zum Hitzeschutz sehr wirksam, wenn diese von außen angebracht werden. Dazu gehören Rollläden oder Außenrollos sowie Dachfenstermarkisen. Wer Dachfenster austauscht oder neu einbaut, sollte solche Sonnenschutzvorrichtungen mitberücksichtigen.

Empfehlungen bei Miet- und Eigentumswohnungen

„Wer selbst keine baulichen Veränderungen vornehmen kann, hat dennoch Möglichkeiten, sich vor hohen Temperaturen zu schützen“, sagt Carina Vogel und empfiehlt:

  1. Sonnenschutz von innen oder außen
    Von innen angebrachte Vorrichtungen können ebenfalls vor Überhitzung schützen. Der Schutz ist umso besser, je mehr die zum Fenster zeigende Seite das Sonnenlicht reflektiert. Die Wirksamkeit von Rollos, Plissees, Lamellen oder Faltstores ist jedoch geringer als bei außenliegendem Sonnenschutz, da nur ein Teil der in den Raum eingedrungenen Wärme wieder nach draußen reflektiert wird. Zugezogene Gardinen bieten zwar einen Sicht- und Lichtschutz, aber praktisch keinen Schutz vor Hitze.
    „Sonnenschutz von außen ist am wirksamsten“, hält Carina Vogel fest. Wer das in einer Mietwohnung beabsichtigt, muss vorab bei den Vermietenden um Erlaubnis fragen. Ist diese erteilt, können Markisen, Sonnensegel, Raffstores oder Rollläden zum Hitzeschutz eingesetzt werden, da sie bereits das Eindringen der Sonnenstrahlen in dahinterliegende Fenster und Räume verringern.
  2. Sonnenschutzfolien
    Einen vergleichsweise preisgünstigen Schutz bieten reflektierende Sonnenschutzfolien, die auf Fensterscheiben geklebt werden können. Die Folien können ebenfalls die Erwärmung der Wohnräume verringern, verdunkeln diese damit allerdings auch. Sonnschutzfolien können, je nach Produkt, von innen oder außen auf Fenster geklebt werden. Wer Fensterfolien selbst verkleben will, sollte die Verwendungshinweise der Herstellerfirma beachten und den Vermieter informieren.
  3. Lüften
    Wer überwiegend nachts stark lüftet, wenn die Außentemperatur niedriger als die Raumtemperatur ist, trägt zur Abkühlung der Wohnräume bei. 
  4. Räume kühlen
    Ein mobiles Raumklimagerät kann die Temperatur des Innenraums aktiv senken. Ein solches Klimagerät verfügt über einen Abluftschlauch, der die erwärmte Luft durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster ins Freie leitet. Neben den Anschaffungskosten von 500 bis 1.000 Euro kommen je nach Nutzung geschätzte 40 bis 140 Euro Stromkosten im Jahr dazu.
    Einfacher und energiesparender sind „Luftkühler“: Sie funktionieren wie ein Ventilator und kühlen die strömende Luft zusätzlich mit der Verdunstung von Wasser in einem eingebauten Tank und Kühlakkus. Luftkühler verbrauchen erheblich weniger Strom als Klimageräte. Wichtig zu beachten ist, dass sie die Raumtemperatur jedoch nicht dauerhaft senken, da die Kühlzeit durch die Größe von Wassertank und Kühlakkus begrenzt ist.

 

Bei Fragen zum Wärme- und Hitzeschutz hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Fachleute informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale.sh/energieberatung oder 0800 – 809 802 400 (bundesweit kostenfrei) und 0431 – 590 99 40. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Über die Energieberatung der Verbraucherzentrale 

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte unabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher mit derzeit über 1.000 Energieberatern und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft.  Im letzten Jahr wurden knapp 270.000 Privathaushalte zu allen Energiethemen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise zu Energiesparen, Wärmedämmung, moderner Heiztechnik und erneuerbaren Energien. Die durch die Beratungen eines Jahres bewirkten Energieeffizienzmaßnahmen führen zu einer Einsparung an Energie, die dem Jahresenergieverbrauch aller Privathaushalte von Frankfurt am Main entspricht.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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