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Vorsicht mit Trading-Plattformen: Verlust bei vorgetäuschten Anlagen

Pressemitteilung vom
Schnelles Geld und satte Gewinne mit Investitionen in Kryptowährungen und Differenzkontrakte – mit solchen Versprechen werben betrügerische Finanzmakler im Internet um Anleger. Wer sich darauf einlässt, riskiert den Verlust seines eingesetzten Geldes.
eine kupferfarbene Bitcoin-Münze

Schnelles Geld und satte Gewinne mit Investitionen in Kryptowährungen und Differenzkontrakte – mit solchen Versprechen werben betrügerische Finanzmakler im Internet um Anleger. Wer sich darauf einlässt, riskiert den Verlust seines eingesetzten Geldes. Bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein haben sich Anleger gemeldet, die auf Betrüger hereingefallen sind. 

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Bei Angeboten für Geldanlage auf Online-Handelsplattformen ist Vorsicht geboten. Vermeintliche Broker bringen Anleger dazu, dort zu investieren. Sie versprechen große Gewinne ohne Risiko. In Wirklichkeit steckt dahinter häufig eine raffinierte Betrugsmasche. 

40.000 Euro als Nachweis für Zahlungsfähigkeit

Ein Fall aus Schleswig-Holstein zeigt beispielhaft, wie solche Betrüger vorgehen. Nach dem Verkauf seines Hauses suchte ein Mann aus Kiel eine rentable Geldanlage. Im Fernsehen hatte er von Bitcoin-Geschäften gehört, die hohe Renditen bringen sollten. Bei der Suche im Internet stieß er auf einen scheinbar passenden Anbieter. „Auf seine Anfrage erklärte ihm ein Berater, dass er zunächst 40.000 Euro als Nachweis für seine Zahlungsfähigkeit überweisen müsse“, erläutert Michael Herte von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Dies begründete der vermeintliche Berater mit Vorschriften. Als der Anleger über Wochen hinweg insgesamt rund 120.000 Euro eingezahlt und vermeintlich gute Gewinne erzielt hatte, wollte er einen Teil seines Geldes zurückholen und auf sein Girokonto überweisen. „Darauf reagierte der Anbieter mit dem Hinweis, er müsse dafür weitere 100.000 Euro als Sicherheit hinterlegen“, so Herte. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde dem Betroffenen bewusst, dass er Opfer eines Betrugs geworden war. „Der Anleger hatte das System der Kryptowährungen nicht verstanden und geriet ahnungslos in diese Falle“, so Herte. Diese Geschichte ist kein Einzelfall. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken führt ein Ermittlungsverfahren mit 233 Fällen. Den Verbraucherzentralen liegen Beschwerden zu 43 Online-Handelsplattformen vor.

Vorgetäuschte Kundenkonten

„Die typische Masche beruht darauf, dass sich diese falschen Broker intensiv um das Vertrauen ihrer Kunden bemühen“, sagt Michael Herte. Die Kunden registrieren sich auf einer Trading-Plattform, wo sie die Entwicklung ihrer Geldanlage verfolgen können. „Dabei halten die Broker per Telefon, Chat und Emails engen Kontakt und liefern vermeintliche Expertentipps“, schildert Herte. Tatsächlich ist das Kundenkonto in vielen Fällen vorgetäuscht und das eingezahlte Geld wird zum Schein angelegt. Deutlich wird das, wenn sich Anleger Beträge auszahlen lassen oder aus dem Geschäft aussteigen wollen. Dann bringen Anbieter Gründe an, warum das nicht möglich ist, oder sie brechen den Kontakt ab und sind nicht mehr erreichbar. Da die Portalbetreiber ihren Sitz in der Regel im Ausland haben, gibt es keine Möglichkeit, das Geld zurück zu holen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein kontaktiert in solchen Fällen die zuständigen Ermittlungsbehörden im jeweiligen Land und steht im Austausch mit der Kriminalpolizei. „Um solche systematischen Betrugsmaschen einzudämmen, ist auch eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden notwendig“, so Michael Herte.

Unseriöse Angebote erkennen

Mit Erfolgsgeschichten, prominenten Namen und aufwändigen Internetseiten täuschen die Anbieter ein seriöses Geschäft vor. Doch mit einem kritischen Blick lassen sich Hinweise entdecken, die auf eine Betrugsmasche hindeuten.

  • Wenn es auf einer Trading-Plattform kein Impressum oder keine Kontaktdaten gibt, ist das ein Alarmzeichen. Im Impressum müssen die Adresse, ein Vertretungsberechtigter und eine E-Mail-Adresse angegeben sein. Dazu sollte es einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer geben.
  • Beim Registrieren auf unseriösen CFD Trading-Plattformen muss man meist eine Telefonnummer angeben. Meldet sich der Broker telefonisch unter einer ausländischen Rufnummer, kann das ein Hinweis auf unseriöse Geschäfte sein.

Ansprechpartner für Fragen

Unabhängige Informationen zur Geldanlage bieten die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale. Dort können sich Interessierte zu Anlagestrategien und Produkten beraten lassen. Auch bei Fragen zu Verträgen oder Konflikten mit Anbietern bietet die Verbraucherzentrale Unterstützung. 
 

junge Frau im Beratungsgespräch bei der Verbraucherzentrale Flensburg

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