Vorsicht bei Gesprächen mit Kundenberaterinnen und -beratern
„Sparen lohnt sich“ – dieser Satz wird zum Weltspartag schon den Jüngsten beigebracht. Eltern und Großeltern der Kinder werden in den Banken häufig in Verkaufsgespräche verwickelt. Doch Vorsicht: Bei Gesprächen mit Bankberatern ist eine gesunde Skepsis angebracht, denn diese bieten einigen Kunden überteuerte und nicht ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechende Finanzprodukte an. Dazu gehören zum Beispiel Ausbildungsversicherungen, Bausparverträge oder aktiv gemanagte Aktienfonds mit ihren Vertriebs- und Verwaltungskosten. Hohe Sicherheit, Zugriff auf das Geld im Notfall und eine Rendite, die über der Inflationsrate liegt werden hier angepriesen. „Solche Verträge lohnen sich aber wegen hoher Provisionen vor allem für die Vermittler, nicht für die Kunden“, sagt Michael Herte, Leiter des Referats Markt, Recht und Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). Grade wenn im Gespräch die Renditen aus der Vergangenheit hervorgehoben werden, lässt sich daraus kein Rückschluss auf zukünftige Wertentwicklung ziehen.
Effektives Sparen für den Nachwuchs
Welche Möglichkeiten es gibt, in die Zukunft der Kinder oder Enkelkinder zu investieren, hängt nicht zuletzt von den eigenen finanziellen Mitteln ab. Bevor Geld tatsächlich angelegt wird, sollten Verbraucher zunächst den eigenen Bedarf klären: Soll Geld für das Studium zurückgelegt oder für ein neues Fahrrad gespart werden? Oder geht es sogar schon um die Finanzierung eines Eigenheims? Wenn klar ist, wann und wofür das gesparte Geld eingesetzt werden soll, können geeignete, kostengünstige Sparverträge ausgewählt werden. Manchmal ist es aber sinnvoller, die Kinder direkt zu fördern, anstatt Geld anzusammeln: „Statt Geld auf ein Konto zu überweisen, können Großeltern zum Beispiel den Musik- oder Sportunterricht für die Enkel finanzieren“, schlägt Herte vor.
Finanzberatung der VZSH
„Es gibt nicht den einen Finanzplan. Wer sich unsicher ist und über die eigenen individuellen Möglichkeiten sprechen möchte, kann in der anbieterunabhängige Finanzberatung der Verbraucherzentrale ins Gespräch gehen“, so der Finanzexperte. In dem gemeinsamen Beratungsgespräch wird eine Bestandsaufnahme der bisherigen Geldanlage durchgeführt. Die Berater geben einen Überblick zu Anlageformen und -strategien und prüfen, sofern gewünscht, Angebote auf Risiko, Rendite, Liquidität, Kosten und Transparenz. Damit sich die Finanzberater der VZSH bestmöglich auf das Gespräch vorbereiten können, empfiehlt die VZSH das vorherige Ausfüllen und Zusenden einer Checkliste.
Online-Vortrag „Sparen für den Nachwuchs“
Welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, Geld für den Nachwuchs anzulegen oder zu sparen, lernen Interessierte während des Online-Vortrags „Sparen für den Nachwuchs“ kennen. Teilnehmende werden befähigt, sich kritisch mit den Angeboten der Finanzindustrie auseinanderzusetzen.
Der Vortrag der Verbraucherzentrale ist gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Er findet statt in Kooperation mit den Volkshochschulen in Schleswig-Holstein.