Neben Süßstoffen enthalten die Trinkmahlzeiten noch zahlreiche weitere Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren, Emulgatoren und Farbstoffe. Statt einer namentlichen Nennung können Zusatzstoffe auch als E-Nummern in der Zutatenliste aufgelistet sein.
Fast alle Drinks sind gluten- und laktosefrei. Etwa 40 Prozent der Erzeugnisse im Marktcheck tragen den Nutri-Score, welcher hier ausnahmslos mit Kategorie A angegeben ist.
Verbesserungspotenzial im Bereich Nachhaltigkeit
Alle Flaschen bestehen aus Kunststoff und sind als Einwegverpackungen über das Pfandsystem dem Recycling zuzuführen. Selten sind die Verpackungen mit Green-Claims gekennzeichnet, wie beispielsweise „recycelbar“, „klimaneutrale Verpackung“ oder „reduzierter Fußabdruck“. Im Onlinehandel bekommt die Nachhaltigkeitswerbung eine etwas größere Bühne: Hier wird mit Aussagen zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette, der Minimierung von CO2-Ausstoß, Klimaneutralität, dem verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoff und der Vermeidung von Lebensmittelabfällen geworben. „Essen für die Zukunft“, also zukunftsfähige Lebensmittel mit nachhaltigen Zutaten und minimalen Umweltauswirkungen zu produzieren, und der ökologischen Verantwortung nachzukommen, sind erklärte Ziele der Hersteller. „Das klingt zunächst gut, doch es besteht Greenwashing-Potenzial. Nachprüfbar sind diese Werbeaussagen sowie Siegel noch nicht, da sie derzeit nicht gesetzlich reguliert sind“, so Staats.
Trinkmahlzeiten: Nicht für jeden und nicht als Grundnahrungsmittel geeignet
Aufgrund der Nährstoffanreicherung mit Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und anderen essenziellen Nährstoffen ist ein akuter Nährstoffmangel zwar unwahrscheinlich. Es gibt jedoch weitere gesundheitlich relevante Nahrungsmittelinhaltsstoffe, die in den Trinkmahlzeiten fehlen. Dazu zählen etwa sekundäre Pflanzenstoffe. Vorteilhaft an den Trinkmahlzeiten ist, dass sie eine einfache Kalorienkontrolle ermöglichen. Als „Mahlzeitersatz für eine gewichtskontrollierende Ernährung“ gelten sie jedoch nicht automatisch. Langfristig wird nur eine Ernährungsumstellung dauerhafte Erfolge bringen. Das fehlende Kauen und das fehlende Gefühl von „fester Nahrung“ könnten unter Umständen Heißhungerattacken auslösen.
Insgesamt ist von dem Verzehr von Trinkmahlzeiten nicht grundsätzlich abzuraten. Der gelegentliche Griff zu einer flüssigen Mahlzeitenalternative bleibt akzeptabel, solange dieser eher selten vorkommt und eine ausgewogenen Ernährung im Fokus bleibt. Trinkmahlzeiten sind hochverarbeitete Lebensmittel mit zugesetzten Inhaltsstoffen, die komplexe Lebensmittel nicht ersetzen können. Klassische Mahlzeiten mit ihren abwechslungsreichen Zutaten, Konsistenzen und Aromen können die Drinks nicht ersetzen. Außerdem sollten die Vitamin- und Mineralstoffgehalte der Erzeugnisse im Blick behalten werden, damit es nicht zu einer versehentlichen Überversorgung kommt, insbesondere bei zusätzlicher Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.