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Zweitmarkt von Digitalgeräten: Chancen und Risiken

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentralen veröffentlichen Ergebnisse repräsentativer Befragung zum Kauf von Elektronik aus zweiter Hand
eine Person sitzt auf dem Sofa und blick auf das Smartphone in ihrer Hand

Das Wichtigste in Kürze:

  • 19 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben schon einmal ein digitales Endgerät in gebrauchtem Zustand gekauft. Am häufigsten werden Smartphones erworben.
  • Die überwiegende Mehrheit der Käufer gebrauchter Digitalgeräte hat gute oder sogar sehr gute Erfahrungen gemacht. 91 Prozent geben ein positives Feedback.
  • Viele potenzielle Konsumenten haben Bedenken bezüglich gebrauchter Elektronikartikel. Für 63 Prozent kommt ein Gebrauchtkauf zurzeit (eher) nicht in Frage.
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Weniger als ein Fünftel der Menschen in Deutschland hat schon einmal ein digitales Endgerät auf dem Zweitmarkt gekauft. Dabei machen Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf von Secondhand-Elektronik wie Smartphones überwiegend gute Erfahrungen. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung der Verbraucherzentralen. Der Kauf gebrauchter Technik kann helfen, wertvolle Ressourcen zu sparen, die Umwelt zu schützen und das Klima zu schonen. Doch es gibt auch Risiken.

Hohe Zufriedenheit beim Kauf von Technik am Zweitmarkt

Mit 91 Prozent hat eine deutliche Mehrheit der Verbraucher gute oder sogar sehr gute Erfahrungen beim Kauf von Secondhand-Technik gemacht. Positiv werden zum Beispiel das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der überzeugende, in manchen Fällen sogar neuwertige Zustand der Geräte bewertet. 87 Prozent sagen, mit der Qualität der Ware und deren zugesicherten Eigenschaften zufrieden gewesen zu sein. Auch der gute Kundenservice der Händler wird genannt. Reklamationen, etwa wegen der Lieferung eines defekten Geräts, wurden in der Befragung selten angegeben.

„Der Kauf auf dem Zweitmarkt ist nicht allein auf finanzielle Sparsamkeit zurückzuführen, sondern hat auch etwas mit nachhaltigen Kaufentscheidungen zu tun. Für viele gehört der Kauf aus zweiter Hand auch zum angestrebten nachhaltigen Konsum“, erklärt Katrin Rieger von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). Das zeigen die Daten der Befragung: Geld zu sparen gegenüber einem teuren Neukauf, ist für drei Viertel der Käufer (75 Prozent) ein wichtiger Grund, technische Geräte aus zweiter Hand zu erwerben. Für etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) spielen zudem die Aspekte Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz eine Rolle. 19 Prozent der Deutschen geben an, schon einmal gebrauchte, erneuerte oder generalüberholte digitale Endgeräte gekauft zu haben.

Weiterhin viele Bedenken

Den positiven Erfahrungen derjenigen, die schon einmal ein gebrauchtes digitales Endgerät erworben haben, stehen jedoch viele Bedenken von Verbrauchern gegenüber, die am Zweitmarkt noch unerfahren sind. Für den Großteil der Bevölkerung ist der Kauf von Secondhand-Technik unattraktiv, weil Unklarheiten zum Zustand der Produkte und ihrer Restlebenszeit bestehen. Darüber hinaus werden fehlende Software-Updates für ältere Digitalgeräte als Manko angesehen. Für 63 Prozent der Befragten kommt ein Gebrauchtkauf am Zweitmarkt für Technik zurzeit eher nicht in Frage.

Secondhand-Smartphones gefragt

Dabei zeigt sich, dass unter den Elektroartikeln vor allem Smartphones auf dem Zweitmarkt gekauft werden. 65 Prozent der befragten Käufer haben bereits ein solches Gerät erworben. Laptops beziehungsweise Notebooks (32 Prozent) und Tablets (27 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. In den meisten Fällen werden die Elektronikgeräte online von gewerblichen Händlern, mit einer zugesicherten Garantie und in einem generalüberholten Zustand gekauft. Generalüberholt steht für professionell aufbereitete Produkte, die zwar gebraucht sind, aber technisch einwandfrei funktionieren. Sie werden in der Regel von sogenannten Refurbished-Plattformen oder Renewed-Shops angeboten. Neben Online-Shops gibt es auch lokale Geschäfte, die gebrauchte Geräte reparieren und wiederverkaufen.

Konditionen im Blick behalten und auf Fakeshops achten

„Wie bei allen unbekannten Online-Shops empfehlen wir noch vor dem Kauf zu prüfen, ob auf der Website ein Impressum und die AGB angegeben sind. Es lohnt sich zudem, vorab Informationen über die Erfahrungen anderer Verbraucher mit dem Shop zu recherchieren“, so Rieger weiter. In den AGB lassen sich wichtige Informationen zum Widerrufsrecht, Gewährleistungen und etwaigen Garantien finden. Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale zudem ein kostenloses Tool, um Online-Shops einschätzen zu können. Durch die Eingabe der Shop-URL prüft das Tool technische Merkmale, die auf Fakeshops hinweisen können und zeigt bereits vorhandene Bewertungen bekannter Verbraucherportale auf.

Nachhaltige Alternativen zum Neukauf von Technik

Anlässlich der am 18. September startenden Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit haben die Verbraucherzentralen für Verbraucher, die nachhaltige Alternativen zum Neukauf technischer Geräte suchen, nützliche Informationen zusammengestellt und einen Podcast veröffentlicht: www.verbraucherzentrale.sh/neudenkenstattneukaufen

Über die Methodik der Befragung

Befragung von 1.000 Personen ab 18 Jahren mit Hauptwohnsitz in Deutschland, davon 188 Zweitmarkt-Käufer. Repräsentative Zusammensetzung der Stichprobe nach Geschlecht, Alter und Region. Die Befragung wurde telefonisch (CATI) vom 11. Mai bis 12. Juni 2023 durchgeführt.

Weitere Informationen zur Umfrage „Zweitmarkt für digitale Geräte“ sowie ein Infoblatt und Grafiken sind auf der Internetseite der VZSH veröffentlicht.

 

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