Rund 49.599-mal haben sich Ratsuchende im Jahr 2021 mit Fragen und Beschwerden an die VZSH gewandt – 5,9 Prozent weniger als im Krisenjahr 2020, aber noch immer deutlich mehr als in den Jahren davor. Anhaltende Unsicherheit und rechtliche Fragen zu Reisen und Veranstaltungen sowie Ärger mit Fitnessstudios und Lieferprobleme im Handel waren 2021 beherrschende Themen. Dazu liefert die VZSH aktuelle Tipps, Hintergrundinformationen und Musterbriefe, beantwortet Fragen und unterstützt Betroffene. „In der anhaltenden Coronakrise zeigt sich das Vertrauen der Menschen in die Arbeit der Verbraucherzentrale und die große Bedeutung von Transparenz, gesicherten Informationen und unabhängigem Rat in einer von Unsicherheit geprägten Zeit“, sagt Jochem Schlotmann, Verwaltungsrats-vorsitzender der VZSH.
Probleme mit Abos und Telefonverträgen
Die größten Probleme hatten Verbraucher mit untergeschobenen Abos sowie mit Verträgen für Internet, Telefon und Mobilfunk. Bei diesen Themen erfasste die VZSH die meisten Beschwerden. „Leider verhalten sich manche Unternehmen gegenüber ihrer Kundschaft unfair und unseriös. Verbraucher haben es in solchen Fällen schwer, ihre Rechte durchzusetzen“, sagt Stefan Bock, Vorstand der VZSH. Hier bietet die VZSH eine verlässliche Anlaufstelle. Davon profitieren neben Verbrauchern auch seriöse Unternehmen, die auf fairen Wettbewerb und gute Kundenbeziehungen achten.
Unsicherheit und Ängste infolge stark steigender Energiepreise
Aktuell sehen sich die Menschen mit einer neuen, unberechenbaren Entwicklung konfrontiert: Mit Beginn der Heizperiode sind die Energiepreise stark gestiegen, mehrere Versorger haben ihre Lieferungen über Nacht eingestellt und ihren Kunden gekündigt, dazu zeigen sich die ersten Insolvenzen im Energiemarkt. Bei Verbrauchern lösen diese Probleme zusätzliche Unsicherheiten und Ängste aus. Das Thema Energieversorgung und –verbrauch beschäftigt die VZSH nicht nur aufgrund der aktuellen Situation, sondern auch mit Blick auf das Ziel einer verbraucherfreundlichen Energiewende. „Viele Verbraucher suchen nach Möglichkeiten, sich von steigenden Energiepreisen unabhängig zu machen und die Energiewende aktiv mit zu gestalten. Wir bekommen täglich Anfragen zur Nutzung von Erneuerbaren Energien und zur energetischen Sanierung von Altbauten“, so Stefan Bock. Deshalb wird die VZSH in den kommenden Jahren einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Themen Energiewende und Nachhaltigkeit legen.
Die Verbraucherzentrale wächst
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Information junger Verbraucher mittels Verbraucherbildung und digitaler Kommunikation über Social-Media-Kanäle. Bereits im vergangenen Jahr hat die VZSH in diesen Bereichen neue Stellen geschaffen und ihre Reichweite deutlich vergrößert. Im Jahr 2022 wird die Verbraucherzentrale dank der Unterstützung des schleswig-holsteinischen Ministeriums für Justiz, Europa und Verbraucherschutz weiterhin wachsen. Personelle Verstärkung ist unter anderem im Fachbereich Energiewende und Nachhaltigkeit sowie im Team Kommunikation geplant, um die neuen inhaltlichen und kommunikativen Schwerpunkte umsetzen zu können.
Kontakte und Beratungen 2021 in Schleswig-Holstein**
- 63.150 Verbraucherkontakte (60.300 im Vorjahr), davon
- 27.100 Auskünfte (27.400 im Vorjahr)
- 17.500 Beratungen (19.700 im Vorjahr)
- 419 Veranstaltungen (312 im Vorjahr), davon 229 Online-Vorträge
- 13.550 Veranstaltungsteilnehmer (7.600 im Vorjahr)
- 2.660 Verweise an andere Einrichtungen (3.900 im Vorjahr)
- 335.700 Seitenbesucher auf dem Landesportal verbraucherzentrale.sh (492.000 im Vorjahr)
- 38.126.022 Seitenbesucher auf dem bundesweiten Gemeinschaftsportal verbraucherzentrale.de (37.706.000 im Vorjahr)
- 645.950 gesehene Veröffentlichungen (Reichweite) der VZSH auf Facebook, Twitter und Instagram
**ausgenommen Schuldner- und Insolvenzberatung im Kreis Segeberg
Stefan Bock,
Vorstand der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein
Hier zum Download, frei zur Veröffentlichung, Quelle: VZSH