Aktuell berichten zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher von Anrufen vermeintlicher Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH). Die Betrüger versuchen erneut, den guten Ruf der VZSH zu nutzen, um an sensible Daten zu gelangen. Da sich die VZSH nicht ohne vorherigen Kontakt durch Verbraucher mit ihnen in Verbindung setzt, rät sie dringend davon ab, auf Vertragsanfragen per Telefon einzugehen und persönliche Informationen preiszugeben. Im Zweifel ist es besser, den Hörer direkt aufzulegen.
Uns bekannte Fälle:
Derzeit kursieren zahlreiche Maschen, bei denen Betrüger sich als Mitarbeiter der Verbraucherzentralen auszugeben, um so an sensible Daten von Verbrauchern zu gelangen.
Neu bei einer der aktuellen Maschen ist, dass Betrüger die Telefonnummer der Beratungsstelle Flensburg nutzen, um mit Verbrauchern in Kontakt zu treten. Mit dem sogenannten Call-ID-Spoofing wird die wahre Herkunft des eingehenden Anrufs durch eine gefälschte Rufnummer verschleiert. Da einige Verbraucher zum Zeitpunkt des Anrufs nicht erreichbar waren, riefen sie nach einiger Zeit die angezeigte Telefonnummer zurück. Die Anrufe wurden dann bei der tatsächlichen Verbraucherzentrale entgegengenommen und der Schwindel fiel auf.
Auch aus der Vergangenheit bekannte Maschen, vor denen die VZSH bereits warnte, sind weiterhin im Umlauf: Über die Düsseldorfer Telefonnummer 0211 44 mit unterschiedlichen Endungen werden Verbraucher angerufen. Es wird vorgetäuscht, eine Datenlöschung für die Verbraucher durchführen zu wollen. Ihre Daten seien bei einem Gewinnspiel gelistet. Die Betrüger bestehen auf einen Datenabgleich.
Von ähnliche Erfahrungen berichten Verbraucher, die ebenfalls unter der Düsseldorfer Rufnummer 0211 95588 mit unterschiedlichen Endungen sowie 030 166 mit unterschiedlichen Endungen aus dem Berliner Raum kontaktiert wurden.
„Verbraucherzentrale nimmt niemals unaufgefordert Kontakt auf“
„Bei diesen Anrufen handelt es sich um keine Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale“, stellt Stephan Göhrmann, Pressesprecher der VZSH, klar. „Verbraucherzentralen treten niemals unaufgefordert in telefonischen oder sonstigen Kontakt. Unsere Beratung findet ausschließlich auf Nachfrage Ratsuchender statt.“
Behaupten Fremde am Telefon oder an der Haustür von der Verbraucherzentrale zu sein, ist Skepsis geboten. Bestand zuvor kein Kontakt zu einer Verbraucherzentrale, bei dem ein Rückruf vereinbart wurde, sollten Verbraucher direkt auflegen beziehungsweise die Haustür schließen. „Damit wir weitere Verbraucher vor diesen Maschen warnen können, ist es wichtig, dass wir von ihnen erfahren. Verbraucher können daher unter den bekannten Kontaktmöglichkeiten mit der VZSH in Verbindung treten“, so Göhrmann weiter.
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Hopfenstraße 29
D - 24103 Kiel
Telefon: 0431 - 590 99-0
E-Mail: info@vzsh.de
Die VZSH erwägt derzeit, rechtliche Schritte gegen die Täter einzuleiten. Ob Verbraucher bereits Schaden genommen haben, ist nicht bekannt.
Bekannter Betrug verunsichert
Um Vertrauen zu erwecken und die Menschen in der Leitung zu halten, stellen sich die Täter am Telefon häufig unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“, „Verbraucherberatung“ oder „Bundesamt für Verbraucherschutz“ vor. Die Maschen, um bei telefonisch Überrumpelten Geld zu kassieren, sind vielfältig. Zum Beispiel wird die Möglichkeit auf Gebührenerstattung von Banken oder Sparkassen als Vorwand eingesetzt, um an persönliche Daten zu kommen. Im April dieses Jahres hatten Kriminelle unter Verweis auf Kürzungen der Krankenkassenleistungen versucht, verschleiert als Mitarbeiter der VZSH, Verbraucher an Experten für Zahnzusatzversicherung zu vermitteln. Ebenfalls im April meldeten sich vermeintliche Verbraucherschützer unter den Telefonnummern 056818090265 und 056818090264 und gaben vor, den Verbrauchern helfen zu wollen, ein angeblich bestehendes Lotto-Abonnement zu kündigen. Während eines vermeintlichen Datenabgleichs erfragten die Betrüger sensible persönliche Informationen.
Bereits im Oktober 2023 versuchten Betrüger an Zählernummern für Strom und Gas und weitere persönliche Daten von Verbrauchern zu gelangen, möglicherweise um Energielieferverträge unterzuschieben.