Steigende Preise belasten die Menschen im Norden
Die Inflation befindet sich wieder auf einem niedrigeren Niveau[1] und viele Medien geben Entwarnung. Doch das bedeutet nicht, dass die Preise nicht mehr steigen – sie verteuern sich nur langsamer. Vor allem unvermeidbare Alltagskosten sind weiterhin hoch und belasten Verbraucher. Lebensmittel wie Speiseöl, Zucker oder Kekse zum Beispiel kosten heute doppelt so viel wie noch im Oktober 2020.[2]
Nach der Energiekrise mit knappen Ressourcen und extrem hohen Preisen 2022 und 2023 sind die Kosten für Strom und Gas um etwa zehn Prozent gesunken. Doch es gibt große regionale Unterschiede. Vielerorts sind Sondertarife günstiger als die Grundversorgung. Das bedeutet: Verbraucher müssen sich mit verschiedenen Anbietern auseinandersetzen und diverse Angebote prüfen. Damit sind viele überfordert.
Durchschnittlich geben private Haushalte in Deutschland mehr als ein Drittel ihres Gesamteinkommens für Wohnen und Energie sowie rund 15 Prozent für Nahrung und Getränke aus.[3] Weitere 12 Prozent entfallen auf Mobilität. Die jüngste Verteuerung des Deutschlandtickets dürfte diesen Wert ab 2025 erhöhen. Ausgaben für Freizeitaktivitäten, Ausflüge oder Reisen sind für viele Menschen derzeit nicht bezahlbar.
Viele Schleswig-Holsteiner müssen sparen
Während einkommensstarke Gesellschaftsgruppen die gestiegenen Lebenshaltungskosten weiterhin selbstständig finanzieren können, sind immer mehr Menschen dem Risiko von Armut, Überschuldung und sozialem Abstieg ausgesetzt. Kurz: Es müssen immer mehr Schleswig-Holsteiner mit wenig Geld auskommen und sparen. Besonders betroffen sind Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor und Teilzeit, Erwerbslose, Transfergeldempfänger sowie kinderreiche Familien, Alleinerziehende und Senioren. Für diese sogenannten vulnerablen Gruppen sind die finanziellen Herausforderungen längst zur Belastungsprobe geworden.
Viele suchen die kostenlosen Quartiersberatungen der VZSH auf. Hier erfahren sie schnelle Hilfe bei Problemen mit Unternehmen, Verträgen, Rechnungen und mehr. Außerdem geben die Fachkräfte praktische Tipps zum Sparen.
Haushaltsplaner verschafft Überblick
Als gemeinnützige Organisation setzt sich die VZSH seit Jahrzehnten für Verbraucher im Land ein – immer mit dem Anspruch, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Menschen, die die Beratung und Informationsveranstaltungen besuchen, sollen nachhaltig in ihren wirtschaftlichen und lebenspraktischen Kompetenzen gestärkt werden, um künftig gute Finanz- und Kaufentscheidungen in einer zunehmend undurchsichtigen Verbraucherwelt treffen zu können.
Aus diesem Grund bietet die VZSH kostenlose Bildungsmaterialien an, die in den Beratungsstellen, bei Veranstaltungen oder als Download auf der Homepage erhältlich sind. Hier finden Interessierte auch den Haushaltsplaner. Er erklärt im handlichen Format und in einfacher Sprache, wie (junge) Menschen ihr Budget im Blick behalten und ihre Einnahmen und Ausgaben planen können. Verschiedene Listen und Tabellen zum Ausfüllen decken so die individuellen Sparpotenziale auf. Der Haushaltsplaner beleuchtet nicht nur Ausgaben für Essen und Trinken, sondern auch anfallende Energiekosten zum Beispiel für Strom und Gas, Versicherungen und Sonderausgaben.
Die Quartiersarbeit der VZSH ist ein einzigartiges Informations-, Beratungs- und Bildungsangebot in Schleswig-Holstein und richtet sich an benachteiligte Verbrauchergruppen. Dank der Förderung des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein ist das Angebot für die Verbraucher kostenfrei. Leider wird die Maßnahme nur bis Ende 2024 vom Land Schleswig-Holstein gefördert. |
Gefördert durch: