Verbraucherinnen und Verbraucher berichten von Anrufen falscher Verbraucherschützer. Diese nutzen die Debatte über die auslaufende Strompreisbremse, um an die Zählernummern von Verbrauchern zu kommen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) nimmt von sich aus keinen Kontakt zu Verbrauchern auf. Sie rät dringend davon ab, Zählernummern und andere persönliche Informationen am Telefon preiszugeben.
Um an die Zählernummern und weitere Informationen von Verbrauchern zu gelangen, geben sich Betrüger derzeit als Mitarbeiter der „deutschen Verbraucherzentrale“ aus. Sie geben an, aufgrund der auslaufenden Strompreisbremse alle Hausbesitzer zu kontaktieren, damit diese weiterhin günstigen Strom erhalten können. Die Anrufer mit der Berliner Nummer (030-407074409) kennen Namen und Anschrift der Betroffenen und fordern schließlich die Zählernummer. Sie bieten außerdem an, den Verbrauchern weitere Informationen per E-Mail zu senden. So erhalten die Betrüger auch noch die E-Mail-Adressen der Betroffenen.
„Bei diesen Anrufen handelt es sich um keine Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale“, stellt Stefan Bock, Vorstand der VZSH, klar. „Verbraucherzentralen treten niemals unaufgefordert in telefonischen oder sonstigen Kontakt. Unsere Beratung findet ausschließlich auf Nachfrage Ratsuchender statt.“ Behaupten Fremde am Telefon oder an der Haustür, von der Verbraucherzentrale zu sein, ist Skepsis geboten. Im Zweifel sollten sich die so Kontaktierten bei der VZSH melden:
- Schleswig-Holstein e.V.
Hopfenstraße 29
D - 24103 Kiel
Telefon: 0431 - 590 99-0
E-Mail: info@vzsh.de
Achtung untergeschobener Vertrag: Das kann passieren
Die erschlichenen Daten können von Betrügern verwendet werden, um ohne Zustimmung der betroffenen Verbraucher dem bisherigen Versorger zu kündigen und neue Energielieferverträge abzuschließen. Die Verbraucher merken davon häufig erst etwas, wenn ein Begrüßungsschreiben des vermeintlich neuen Lieferanten oder die Schlussrechnung des bisherigen Versorgungsunternehmens eintrifft. Oftmals ist es zwar möglich, aus einem untergeschobenen Vertragsverhältnis herauszukommen und von dem bisherigen Versorger weiter beliefert zu werden. Jedoch sollten betroffene Verbraucher schnell aktiv werden, um effektiv gegen den untergeschobenen Vertragswechsel vorzugehen.
Hintergrund: Das Spiel mit dem guten Ruf
Immer wieder wollen sich Personen in betrügerischer Absicht den guten Ruf der Verbraucherzentralen zu Nutze machen. Um Vertrauen zu erwecken und die Menschen in der Leitung zu halten, stellen sich die Täter am Telefon unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“, „Verbraucherberatung“ oder „Bundesamt für Verbraucherschutz“ vor. Die Maschen, um bei telefonisch Überrumpelten Geld zu kassieren, sind vielfältig. Zum Beispiel wird die Möglichkeit auf Gebührenerstattung von Banken oder Sparkassen als Vorwand eingesetzt, um an persönliche Daten zu kommen.
Weitere Informationen über Betrugsmaschen am Telefon und der Haustür: https://www.verbraucherzentrale.sh/wissen/vertraege-reklamation/abzocke/unerwarteter-anruf-von-der-verbraucherzentrale-vorsicht-falle-11112