Erneut berichten Verbraucherinnen und Verbraucher von Anrufen falscher Verbraucherschützer: Mit gleich zwei verschiedenen Maschen scheinen Kriminelle den guten Ruf der Verbraucherzentrale nutzen zu wollen, um an sensible Daten zu gelangen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) nimmt von sich aus keinen Kontakt zu Verbrauchern auf. Sie rät dringend davon ab, Vertragsanfragen per Telefon anzunehmen und persönliche Informationen preiszugeben.
Unter wechselnden Hamburger Telefonnummern melden sich Betrüger aktuell, um Verbraucher dazu zu verleiten, Versicherungen abzuschließen. Unter Verweis auf Kürzungen der Krankenkassenleistungen treten die Betrüger als Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale in Erscheinung, die an Experten für Zahnzusatzversicherung vermitteln könnten. Dies entspricht nicht der Wahrheit.
In anderen Fällen melden sich vermeintliche Verbraucherschützer unter den Telefonnummer 056818090265 und 056818090264. Die Betrüger geben vor, den Verbrauchern helfen zu wollen, ein angeblich bestehendes Lotto-Abonnement zu kündigen. Während eines vermeintlichen Datenabgleichs erfragen die Betrüger sensible persönliche Informationen. Viele Daten scheinen den Kriminellen bereits vorzuliegen: Oft werden die Verbraucher mit Namen angesprochen, und auch Adresse und Geburtsdatum scheinen vorzuliegen. Abgesehen haben es die Betrüger allerdings auf die Kontoinformationen der Verbraucher.
„Bei diesen Anrufen handelt es sich um keine Mitarbeiter einer Verbraucherzentrale“, stellt Stephan Göhrmann, Pressesprecher der VZSH, klar. „Verbraucherzentralen treten niemals unaufgefordert in telefonischen oder sonstigen Kontakt. Unsere Beratung findet ausschließlich auf Nachfrage Ratsuchender statt.“ Behaupten Fremde am Telefon oder an der Haustür, von der Verbraucherzentrale zu sein, ist Skepsis geboten. Im Zweifel sollten sich die so Kontaktierten bei der VZSH melden:
- Hopfenstraße 29
D - 24103 Kiel
Telefon: 0431 - 590 99-0
E-Mail: info@vzsh.de
Hintergrund: Das Spiel mit dem guten Ruf
Immer wieder wollen sich Personen in betrügerischer Absicht den guten Ruf der Verbraucherzentralen zu Nutze machen. Zuletzt versuchten Kriminelle im Oktober 2023 im Namen der VZSH an Zählernummer und weitere persönliche Daten von Verbrauchern zu gelangen, möglicherweise um Energielieferverträge unterzuschieben. Um Vertrauen zu erwecken und die Menschen in der Leitung zu halten, stellen sich die Täter am Telefon unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“, „Verbraucherberatung“ oder „Bundesamt für Verbraucherschutz“ vor. Die Maschen, um bei telefonisch Überrumpelten Geld zu kassieren, sind vielfältig. Zum Beispiel wird die Möglichkeit auf Gebührenerstattung von Banken oder Sparkassen als Vorwand eingesetzt, um an persönliche Daten zu kommen.
Weitere Informationen über Betrugsmaschen am Telefon und der Haustür finden Interessierte auf der Homepage der VZSH.