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Fenster einbruchsicher und einfach bedienbar planen

Stand:
Ihre Fenster zu öffnen sollte nur für einen Einbrecher eine Hürde sein. Worauf Sie bei der Planung achten sollten.
Eine Frau steht an einem Fenster mit halbgeöffneter Jalousie

Das Wichtigste in Kürze:

  • Fenster sollten für alle Bewohner:innen leicht zu erreichen und zu bedienen sein.
  • Sicherheitsverglasung und einbruchhemmende Beschläge erhöhen den Schutz vor ungebetenen Gästen.
  • Je nach ihrer Größe und Ausrichtung sorgen Fenster für viel Tageslicht und lassen mit dem richtigen Sonnenschutz die Hitze außen vor.
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Fenster sind Multitalente: Sie lassen natürliches Licht ebenso wie frische Luft in den Raum, vermeiden Energieverluste und Hitzestau, und sie sorgen idealerweise auch für den Schall- und Einbruchschutz. Diese Aufgaben können sie am besten erfüllen, wenn sie modernen Standards entsprechen und zu Ihren Bedürfnissen passen. Viele alte Fenster sind jedoch in einem schlechten Zustand, so dass sie bestimmte Funktionen nicht übernehmen können. Wie sich solche Fenster nachrüsten lassen und worauf Sie achten sollten, wenn Sie neue Fenster kaufen möchten, erfahren Sie hier: Wenn das Fenster zum Sanierungsfall wird.

Einfach zu bedienen

Barrierearm sind Fenster, wenn sie sich optimal bedienen lassen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie gut in der Hand liegende Griffe haben, die optisch leicht erkennbar und ohne Anstrengung erreichbar sind. Bei Fenstern mit üblicher Brüstungshöhe (Unterkante des Fensters) zwischen 80 und 90 cm können die Griffe im unteren Drittel des Fensters angebracht werden. Dadurch sind sie auch für kleine Menschen, im Sitzen oder mit körperlichen Einschränkungen gut zu öffnen. Werden Balkon- oder Terrassentüren ohne untere Schwelle eingebaut, leistet dies einen wesentlichen Beitrag zur Barrierearmut.

Die Mechanik sollte leichtgängig und mit geringem Kraftaufwand bedienbar sein - unabhängig von der Öffnungsart. Bei schwer zugänglichen Fenstern kann es sinnvoll sein, sie elektrisch oder mechanisch mit einem Stock- oder Zugseilsystem zu öffnen oder zu schließen. Um kleine Kinder vor Unfällen zu bewahren, empfehlen sich abschließbare Fenstergriffe, die sich möglichst alle mit dem gleichen Schlüssel abschließen lassen.

Einbruchsicher

Ein guter mechanischer Einbruchschutz erfordert, dass die Fenster fachgerecht eingebaut werden und mit einer Sicherheitsverglasung ausgestattet sind. Zudem sollte ein Aufhebelschutz vorhanden sein. Alle Beschläge sollten mindestens der einbruchhemmenden Widerstandsklasse RC2 entsprechen. Elektrische Sicherungs- und Alarmsysteme können Ihnen zusätzliche Sicherheit geben. 

Möchten Sie im Erdgeschoss oder mit Zugang zu Balkon oder Loggia in der warmen Jahreszeit auch nachts lüften und trotzdem ruhig schlafen, empfehlen sich Fenster mit Parallelabstell-Beschlägen. Hierbei wird der Fensterflügel nicht gekippt, sondern parallel zum Rahmen verschoben, so dass durch einen umlaufenden Luftspalt Frischluft zuströmen kann. Auch in geöffnetem Zustand bleibt bei dieser Art Fenster die Widerstandsklasse RC2 erhalten.

Sehen und gesehen werden

Entscheiden Sie sich für neue Fenster, denken Sie am besten auch gleich über die gewünschte Raumwirkung nach. Bei welchen Fenstern möchten Sie vor Einblicken von außen geschützt sein und in welchen Räumen möchten Sie nach draußen blicken können?

Im Wohnraum kann sich eine schwellenlose Schiebe- oder Falttüranlage anbieten. Diese sollte oben und unten eine Führungsvorrichtung, oft eine Schiene, aufweisen. Da eine Schiebetür möglicherweise ein hohes Gewicht hat, kann eine motorische oder hydraulische Öffnungsvorrichtung dabei helfen, sie für alle bedienbar zu machen. Wichtig ist, dass Sie auch Fenstertüren zum Balkon oder zur Terrasse schwellenlos sowie wind- und regendicht planen. Schiebetüren lassen sich ebenfalls in der minimal empfohlenen Einbruchschutzklasse RC2 ausführen. Dabei besteht außerdem die Option, sie mit einer Verschlussüberwachung auszustatten und diese in eine Gebäudeautomation einzubinden. Wenn Sie das Haus verlassen möchten und die Tür nicht fest verschlossen ist, wird dann beispielsweise eine Warnung ausgelöst.

Clever lüften

Lassen Sie mindestens ein Drittel Ihrer Fenster austauschen, brauchen Sie ein sogenanntes Lüftungskonzept. Das umfasst in den meisten Fällen die einfachste Lösung: nämlich die normale, manuelle Fensterlüftung, um ausreichend frische Luft hereinzulassen und diese gegen feuchte, verbrauchte Luft zu tauschen. Alternativ können Lüftungsgeräte für einzelne Räume oder eine ganze Wohnung, mit oder ohne Wärmerückgewinnung, für die erforderlichen Luftmengen sorgen. Auch elektrisch gesteuertes Fensteröffnen und –schließen ist für ein Lüftungskonzept möglich.

Für Ruhe sorgen

Überlegen Sie bei der Planung von Fenstern auch, ob Lärm an Ihrem Wohnort eine Rolle spielt. Ein etwas besserer Schallschutz als gewöhnlich ist schon mit einfachen Mitteln realisierbar, durch etwas bessere Fensterdichtungen beispielsweise. Möglicherweise reicht dies bereits um für die gewünschte Ruhe zu sorgen. Hochwertigerer Schallschutz kann durch einen speziellen Glasscheiben-Aufbau oder sogar Doppelflügel-Fenster erzielt werden. 

Das Umweltministerium NRW stellt online Informationen zur Lärmsituation eines bestimmten Standorts zur Verfügung, was als erste Orientierung dienen kann. Lassen Sie sich darüber hinaus aber besser auch von Fachpersonen für dieses Thema hinsichtlich Ihrer individuellen Situation beraten.

Bei Hitze kühl bleiben

Angesichts des Klimawandels gewinnt das Thema Hitzeschutz an Bedeutung. Daran knüpfen sich verschiedene Fragen:

  • An welchen Fenstern ist ein Sonnenschutz sinnvoll?
  • Welche natürlichen, baulichen, mechanischen oder elektrischen Möglichkeiten zur Verschattung bieten sich an?
  • Kann eine spezielle Sonnenschutzverglasung eine Option sein?


Gezielte Pflanzungen von höheren Sträuchern oder Bäumen bringen in den Sommermonaten Kühlung und Schatten. Werfen diese Pflanzen Laub ab, sorgen sie in den übrigen Jahreszeiten dennoch für ausreichend Helligkeit. Weitere Ideen zu diesem Thema finden Sie unter mehr grün am Haus.

Ein außen angebrachter Sonnenschutz beugt überhitzten Räumen vor. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Markisen, Raffstores oder Rollläden. Auch dafür sollten die Schalter und manuelle Bedienelemente leicht zugänglich, optisch gut erkennbar und intuitiv nutzbar sein.

Ideal sind Sonnenschutz-Vorrichtungen, die über einen Sensor zu viel Sonneneinstrahlung oder auch Sturm oder Hagel registrieren. Die Rollläden werden dann automatisch aus- oder eingefahren. So sind Sie vor zu starker Sonneneinstrahlung in die Wohnung oder auch Beschädigungen bei Unwetter geschützt. Fällt die Elektrik aus, sollte es möglich sein, den Sonnenschutz mechanisch zu bedienen – auch um bei Gefahr Fluchtwege offen zu halten.

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