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Vorratsschädlinge – Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung

Stand:
Besonders im Sommer werden Mehl, Nüsse & Co. von Vorratsschädlingen wie Motten und Käfern befallen, was zu unnötigen Lebensmittelverlusten führt. Chemische Mittel sollten Sie meiden – diese können gesundheitliche Folgen haben. Bei der Bekämpfung helfen einfache Maßnahmen oft am besten.
Vorratsgläser mit verschiedenen, trockenen Lebensmitteln wie z.B. Nudeln.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Fast alle Lebensmittel können von Schädlingen befallen werden, also von Tieren, die Waren vernichten.
  • Wichtig ist die richtige Vorbeugung: Lagern Sie Lebensmittel in fest verschlossenen Gefäßen, schützt das vor Schädlingsbefall.
  • Ist es dann doch passiert, sind zur Bekämpfung im Haushalt meist keine Schädlingsbekämpfungsmittel notwendig. Betroffene Lebensmittel sollten vernichtet, Vorratsschränke gereinigt und regelmäßig kontrolliert werden.
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Bei fast allen Trockenvorräten kann es zu einem Befall mit Vorratsschädlingen kommen, was bei vielen Menschen Entsetzen und Ekel hervorruft. Oft sind die Schädlinge schon beim Einkauf in den Trockenvorräten und finden so in Form von kleinen Eiern, Larven oder erwachsenen Tieren ihren Weg in Schränke oder Vorratskammern. Lebensmittel zu Hause gleich in fest verschlossene geeignete Gefäße umzufüllen, schützt vor der Ausbreitung der Schädlinge, eine regelmäßige Kontrolle der Vorräte ebenfalls. Auch ein Einfrieren für einige Tage tötet eventuell mitgekaufte Insektenstadien ab, bevor sie sich weiter entwickeln können. So können Sie das Wegwerfen von Lebensmitteln vermeiden.

Häufig vorkommende Vorratsschädlinge

Die Anzahl der Vorrats- und Hygieneschädlinge ist groß. In Deutschland kommen häufig vor:

  • verschiedene Käferarten (Brot-, Korn- und Reismehlkäfer)
  • verschiedene Mottenarten (Dörrobst- und Mehlmotten)
  • Schaben (auch Kakerlaken genannt)

Kaum ein Schädling ist nur auf ein Lebensmittel allein spezialisiert: So mögen Dörrobstmotten durchaus auch Mehl, Nüsse und Schokolade. Brotkäfer verschmähen keineswegs Kaffeepulver, Suppenwürfel, Hülsenfrüchte, Nudeln oder Kekse. Auch Kräuter und Gewürze bleiben nicht von Schädlingen verschont. Vielen Vorratsschädlingen kommt das warme und eher feuchte Klima in den Küchen entgegen.

Vorbeugen hilft gegen Vorratsschädlinge

Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, um das Einschleppen von Vorratsschädlingen zu verhindern, sind:

  • Kontrollieren Sie neu gekaufte Trockenvorräte auf einen möglichen Befall und füllen Sie sie in geeignete fest verschließbare Behälter mit Gummidichtung um.
  • Lagern Sie solche trockenen Vorräte kühl und trocken.
  • Halten Sie die Luftfeuchtigkeit beim Kochen möglichst gering, beispielsweise durch Stoßlüften und Nutzung der Dunstabzugshaube, wenn diese nach außen führt.
  • Legen Sie keine allzu großen Vorräte an.
  • Gaze/Fliegengitter vor allen Fenstern verhindern das Einfliegen von Vorrats- und anderen Schädlingen, wie zum Beispiel Kleidermotten.

Tipps zur Bekämpfung im Haushalt

Sollte es trotz aller Vorbeugung zu einem Schädlingsbefall gekommen sein, ist in den meisten Fällen eine Bekämpfung ohne gesundheitsbelastende Maßnahmen möglich.

Es ist wichtig zu wissen, um welchen Schädling es sich handelt. Die Stiftung Warentest beschreibt in einer ausführlichen Tabelle, wie die verschiedenen Haus- bzw. Vorratsschädlinge zu erkennen sind, welche Schäden sie verursachen und wie sie möglichst giftfrei zu bekämpfen sind.
 
Grundsätzlich sollten Sie folgende Maßnahmen bei einem Schädlingsbefall ergreifen:

  • Die betroffenen Lebensmittel müssen vernichtet werden. Dazu werden sie am besten vorher eingefroren, damit sich die Insekten nicht vom Müll aus verbreiten. 
  • Alle Vorratsschränke müssen gründlich gereinigt und wieder trockengerieben werden. Bohrlöcher für flexible Einlegeböden sind beliebte Mottenlarvenverstecke und sollten gründlich kontrolliert werden. 
  • Vorräte und Schränke sollten Sie dann häufig kontrollieren, möglichst alle zwei bis drei Tage.
  • Falls noch nicht geschehen, füllen Sie nicht befallene Vorräte in fest verschließbare Behälter um.

Pheromonfallen eignen sich vorwiegend zur Eindämmung des Schädlingsbefalls. Pheromone sind synthetische Lockstoffe, die männliche Tiere anziehen, die dann auf der Falle kleben bleiben. Dadurch wird der Fortpflanzungszyklus unterbrochen und die Schädlinge können sich nicht weiter vermehren. Allerdings werden nicht alle Männchen angelockt und die verbliebenen Männchen können sich mit mehreren Weibchen paaren, so dass sich der Befall weiter entwickeln kann. Zusätzlich können diese Fallen durch den Geruch auch neue Schädlinge anlocken.

Zum Vertreiben von Kleider- und Lebensmittelmotten können ätherische Öle hilfreich sein, zum Beispiel Lavendel, Zedernholz und Pfefferminz. Sie haben jedoch einen intensiven Geruch, der in der Küche unangenehm sein und auch auf Lebensmittel übergehen kann.

Im Handel sind zahlreiche Mittel erhältlich, die schnelle Hilfe versprechen. Angeboten werden Sprays, Sprühmittel, Köder, Elektroverdampfer, Strips, Streumittel und Lichtfallen. Achtung: Der Einsatz dieser Mittel kann auch für den Anwender oder auch Nützlinge gesundheitliche Folgen haben, nicht nur für die Schädlinge.

Grundsätzlich gilt:

Wer Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen möchte, sollte Köderdosen verwenden. Von Spray und Verdampfern ist abzuraten. Auch andere Insekten können einen Befall im Haushalt gut bekämpfen. Allerdings ist es dabei sehr wichtig zu wissen, um welchen Schädling es sich handelt, um den passenden biologischen Gegenspieler zu finden. 

Bei der Suche nach einem professionellen Schädlingsbekämpfer sollten Sie sich an einen Mitgliedsbetrieb des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verbandes e.V. wenden. Hier sind Fachkompetenz und die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sicher. Ebenfalls hilfreich ist der Verein für ökologische Schädlingsbekämpfung.

Steckbriefe von Schädlingen und Vorschläge zu schonenden Bekämpfungsmaßnahmen finden Sie im Wissensportal zum Vorratsschutz des Julius Kühn-Instituts und im Biozid-Portal des Umweltbundesamtes.

Weitere Informationen finden Sie außerdem bei der Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale NRW.

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