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Jahresbericht der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

Stand:
In unseren Jahresberichten finden Sie Informationen über unsere aktuelle Arbeit und unsere inhaltlichen Schwerpunkte.
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Mit dem Jahr 2023 blicken wir auf drei Jahre Polykrise zurück. Corona-Pandemie, Energiekrise und Inflation haben zu vielen Problemen für die Verbraucherinnen und Verbraucher in SchleswigHolstein geführt und bestehende verschärft. Viele suchten daher Rat bei der Verbraucherzentrale, wie Energie und Geld gespart werden könne, oder rechtliche Beratung, ob Preiserhöhungen der Energieversorger rechtens wären. Wegen der enormen Teuerungen aber gleichbleibenden Einkünfte suchten die Verbraucher vermehrt Rat zur Umschuldung ihrer überzogenen Konten. Daneben befanden sich vermeintlich kleinere Probleme, etwa mit untergeschobenen Abos, Fake-Shops oder Alltagsverträgen für Internet, Telefon und Mobilfunk, auf einem unverändert hohen Niveau. Hierzu lieferte die VZSH aktuelle Tipps, Hintergrundinformationen und Musterbriefe, beantwortete Fragen und unterstützte Betroffene in individuellen Beratungen und in Informationsveranstaltungen. Zu diesen und weiteren Themen leisteten wir außerdem präventive Bildungsarbeit an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Nach sprunghaftem Anstieg der Verbraucherkontakte 2022 sind die Kontaktzahlen im vergangenen Jahr erneut gestiegen.

Der Trend, sich im Zuge der Energiepreiskrise aktiv an der Energiewende zu beteiligen und sich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen, setzte sich im Jahr 2023 fort. Sanierungs- und Unabhängigkeitsbestrebungen blieben bei gestiegenen Zinsen und Baukosten allerdings eine Frage des Geldes. Ein wachsender Teil der Gesellschaft kann die Energiepreissteigerungen nicht durch bauliche Maßnahmen bewältigen. Durch den Kostenanstieg in nahezu allen Lebensbereichen droht vielen eine nicht stemmbare finanzielle Mehrbelastung. In der Folge wuchs in den vergangenen Jahren der Frust vieler Verbraucher. Gerade bei den vulnerablen Verbrauchern führte das zu einem wachsenden Gefühl der Ungerechtigkeit. Dank zusätzlicher Mittel des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz kann die VZSH seit Juli 2023 die Beratung für Menschen mit geringem Einkommen ausbauen. Zu der mit 2,4 Millionen Euro geförderten Maßnahme „Stärkung der Verbraucherberatung im Rahmen des 8-Punkte-Entlastungspakets zur Energiekrise“ zählte neben dem Ausbau der Energieberatung auch die Ausweitung des bislang am Kieler Ostufer angesiedelten Projekts „Verbraucher stärken im Quartier“ auf die weiteren Beratungsstandorte der VZSH in Flensburg, Heide, Norderstedt und Lübeck. So konnten und können wir vulnerable Verbrauchergruppen gezielt mit Verbraucherrechts- und Budgetberatungen unterstützen. 
Die Landesregierung hat mit ihrer Förderung die Leistungsfähigkeit der Verbraucherzentrale insgesamt deutlich gestärkt. Dieser zukunftsweisende Schritt ermöglichte uns, die Verbraucheraktivitäten in vielen unserer Arbeitsbereiche nachhaltig zu verbessern. In dem vorliegenden Bericht werden Sie daher an mehreren Stellen von dieser Landesförderung und ihren unterschiedlichen, positiven Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit lesen. 


All diese wichtigen Schritte waren nur dank der Unterstützung der Abgeordneten des schleswig-holsteinischen Landtags und der Landesregierung möglich, die unsere tägliche Arbeit finanziell auf eine solide Grundlage gestellt haben. Damit wurden die  Verbraucherarbeit im Land gefestigt sowie wichtige Vorhaben und aktuelle Themen des Verbraucheralltags angegangen. 

Besonderer Dank gilt Minister Werner Schwarz für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit mit dem Verbraucherschutzministerium. Mit dem vorliegenden Bericht legen wir Rechenschaft ab und geben einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und die Arbeit unserer Fachbereiche im vergangenen Jahr.

Lachender Mann mit Geldscheinen in der Hand

Nach Vergleich: Geld zurück von primastrom, voxenergie und nowenergy

Preiserhöhungen, Festhalten an gekündigten Verträgen: Die Energieanbieter primastrom, voxenergie und nowenergy sorgten in der Vergangenheit für Ärger. Im Sommer 2024 haben sich der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die primaholding außergerichtlich verglichen. Am 31. Dezember 2024 endete die Frist, zu der sich Betroffene auf die Vergleiche gegenüber dem Unternehmen berufen konnten.

Frau sitzt in einem Heizungskeller und schaut entsetzt auf eine Rechnung

Musterfeststellungsklage gegen primastrom und voxenergie

Die Energielieferanten primastrom und voxenergie hatten trotz Preisgarantien wiederholt massiv ihre Preise für Strom und Gas erhöht. Deswegen klagte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gegen die Unternehmen. Er schloß außergerichtliche Vergleiche mit den Unternehmen, um schnelle Rückzahlungen für Betroffene zu erreichen.
Düstere Schwarz-Weiß-Aufnahme eines Mannes, der vor einem Laptop sitzt

Betrug: Phishing-Mails und falsche SMS von Ministerien und Behörden

Aktuelle Entwicklungen machen sich Kriminelle schnell zu Nutze. So auch zu den Themen Inflation, Energiekrise und nationale Sicherheit. Der Betrug kommt per SMS, E-Mail oder auf falschen Internetseiten. In diesem Artikel warnen wir vor verschiedenen aktuellen Betrugsmaschen.